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Diamex AGV MiniSim

AGV MiniSim Der Diamex AGV Mini Simulator gehört zu den wenigen OBD-2 Geräten am Markt mit dem sich das fahrzeugseitige Diagnoseprotokoll eines Motorsteuergerätes simulieren läßt. Grundsätzlich sind Simulatoren primär für Entwickler von Diagnosegeräten interessant, die ihre eigene Soft- und Hardware am Arbeitsplatz ausprobieren wollen. Allerdings muß dazu gesagt werden, daß ein Simulator nie den Widrigkeiten der Realität gerecht wird. In der Praxis zeigt sich, daß reale Steuergeräte einen Entwickler immer wieder überraschen können: das Timing ist von der Norm abweichend, Antworten auf Anforderungen fallen anders als erwartet aus, bei CAN liegen viel mehr Botschaften am Bus an als nur die reinen OBD-2 Daten usw. Trotzdem bietet ein Simulator auch Vorteile, da die mühsame Beschaffung mehrerer Steuergeräte und deren Pinout entfällt. Außerdem können am Simulator i. d. R. Sensorwerte und Fehler eingestellt bzw. aktiviert werden.


Der AGV MiniSim bietet als Besonderheit die Möglichkeit, vom PC aus via USB konfiguriert zu werden und zudem auch noch die Simulation von bis zu zwei virtuellen Motorsteuergeräten gleichzeitig. Über die zugehörige Software kann der Simulator inklusive der bis zu zehn Fehlercodes konfiguriert werden. Außerdem erfolgen Updates der Firmware automatisch über die Software. Für die autarke Nutzung kann das Protokoll (es werden sämtliche OBD-2 Protokolle simuliert) und die Anzahl der Fehlercodes auch per Tasten und Siebensegmentanzeige am Gerät eingestellt werden.

Etwas ungewöhnlich an der Hardware ist, daß auch ein Massepin Spannung gegenüber GND führt, um einen eingesteckten Diagnosestecker zu erkennen. Aus diesem Grund ist es erforderlich, daß im angeschlossenen Diagnosetool beide Massepins 4 und 5 des OBD-2 Steckers verbunden sind. Weiterhin beträgt der Spannungspegel für VPWM nur 5 V anstatt der erforderlichen 8 V. Laut Hersteller sollen die meisten Testgeräte aber damit keine Probleme haben. Über die drei Potis lassen sich die Sensorwerte Geschwindigkeit (PID 0DH), Drehzahl (PID 0CH) und Kühlmitteltemperatur (PID 05H) variieren. Die emulierten Protokolle sind exakt umgesetzt und es werden die ISO-Typischen Timeouts eingehalten. Es wird zwar das Speichern eines Freeze-Frames (SID 2) unterstützt, allerdings werden im Frame keine Daten abgelegt. Ebenso werden die SIDs 5, 6 und 8 nicht unterstützt. Als kleines Manko bleibt zudem, daß in SID 7 stets zwei feste Fehler abgelegt sind, die auch beim Fehler löschen (SID 4) nicht verschwinden. Insgesamt bietet der Simulator in seinem robusten Gehäuse aber ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis.