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zonak

Wandern auf Mallorca Winter 2018/2019

Das Mallorca mehr bietet als Ballermann, liest man zwar immer wieder aber was ist wirklich dran? Die meisten "Geheimtips" zeigen ein paar Strände, die vermutlich im Sommer genauso überlaufen sein werden, wie der Playa de Palma bei El Arenal. Eine noch nicht so bekannte Möglichkeit ist Wandern in der Serra de Tramuntana, dem Gebirgszug, der die Insel im Nordwesten abgrenzt. Von Osten nach Westen durchzieht der etwa 150 km lange Fernwanderweg GR 221, der auf katalanisch Ruta de Pedra en Sec heißt (Route der Trockenstein[mauern]), die Gebirgskette. Theoretisch soll es entlang der Strecke Unterkünfte (Refugis) für Wanderer geben. Diese sind aber teilweise noch im Aufbau oder dürften in den Wintermonaten geschlossen sein. Nach den diesbezüglich schlechten Erfahrungen auf dem Jakobsweg, habe ich keine Lust, das über Weihnachten und Neujahr auszuprobieren. Deshalb buche ich eine Unterkunft in Palma und einen Mietwagen. Hotels werden im Winter und über die Feiertage zum Jahresende nur wenige angeboten und sie sind teuer. Der Mietwagen kostet für 10 Tage keine 55 Euro. Ich plane, einzelne Etappen des Wanderweges zu gehen und dazu mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen den Anfangs- und Endpunkten und dem Hotel zu pendeln. Mit kleinen Ausnahmen klappt das auch sehr gut. Allgemein sind viele Geschäfte, die eher für Touristen interessant sind, im Winter geschlossen.
Die Mallorquiner sind mir semi-freundlich begegnet: die meisten Servicekräfte waren eher höflich reserviert als zuvorkommend. Im Café genügen drei Brocken für Café con leche, Bocadillo (Baguette mit allem was man will: Queso, Salami, Atun, Jamon…) und Tostada (meist einfach mit Tomatenmus). Die Preise sind günstig bis billig: Kaffee unter € 2,- und Sandwich um die € 3,-. Ansonsten wird oft Deutsch oder Englisch verstanden (beispielsweise im Bus).

Palma ist für ein oder zwei Tage ganz nett und jetzt im Winter vor allem nicht überlaufen. Die Kathedrale ist beeindruckend – vor allem bei Sonnenuntergang und wenn man sich die Bausünde Parque del Mar wegdenkt. Das Castell de Bellver ist auf jeden Fall ein Besuch wert. Das Pueblo Español steht vermutlich bei jedem Reiseveranstalter ganz oben in der Ausflugsliste – kann man besuchen, muß aber nicht sein. Der Playa de Palma ist wie ausgestorben: kein Hotel hat geöffnet und nur vereinzelt tummeln sich hier Leute.
In Palma lohnt sich ein Auto gar nicht. Es gibt keine freien/kostenlosen Parkplätze in der Innenstadt, sondern nur Parkhäuser (mit dem interessanten Tarif € 0,032715/Minute). Das Transportsystem ist gut ausgebaut, einfach zu benutzen und günstig. Auf den Webseiten bekommt man alle Infos auch in Deutsch. Für Palma nennt sich das Busunternehmen EMT. Jede Fahrt kostet einfach € 1,50 beim Fahrer (außer vom/zum Flughafen: € 5,-). Der zentrale Platz Placa d’Espanya wird von fast allen Linien angefahren. Hier steigt man in der Estación Intermodal (unterirdisch) in die Fernbusse für Überlandfahrten und den Zug ("Tren") um (TIB/CTM). Die Fahrkarten für Fernbusse kauft man beim Fahrer. Meistens kostet die Fahrt so zwischen zwei und drei Euro. Die Bahntickets (mit dem Zug von Inca nach Palma kostet auch um die €  3,-) kauft man am Automaten oder Schalter. Zum betreten der Bahnsteige scannt man den QR-Code am Drehkreuz und auch zum Verlassen, so daß man den Schein aufheben muß, bis man wirklich draußen ist.
Mallorca

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Allgemein kann ich über den Wanderweg durchs Tramuntana sagen, daß er lohnenswert und abwechslungsreich ist. Die Landschaft ist typisch mediterran: trocken, karg, von Steineichen, Oliven, Kiefern und Macchia bewachsen. Zwischendurch begegnet man immer wieder kleinen Schaf- und Ziegenherden, die hier frei herumlaufen. Teilweise ergeben sich Blicke aufs Mittelmeer oder über die ganze Insel. Der Weg geht ständig berauf- und –ab und bietet unterschiedlich Sonne und Schatten. Ich denke, daß es im Sommer zu heiß sein wird. Jetzt im Winter kam die Sonne oft nicht über die Gipfel und wenn dann der Weg längere Zeit auf der Schattenseite verläuft, kann es kühl werden. Zudem weht teilweise ein kräftiger Wind. Im Dezember herrschten etwa 15 °C, so daß man mit ein paar Schichten dünner Shirts gut ausstaffiert ist. Lange Hose und feste Wanderstiefel sind ebenso wie ein Wanderstock empfehlenswert.
Der Weg ist sehr unterschiedlich: meistens alpine Treckingpfade, Waldwege oder auch mit groben Natursteinen gepflasterte Wege. Der Weg ist etappenweise gar nicht oder äußerst schlecht ausgewiesen. Kleine Steinmännchen (einzelne übereinander gelegte Steine) sind oft die einzige Orientierung – allerdings keine zuverlässige und eindeutige. Ich empfehle wieder, sich eine Karten-App auf dem Handy zu installieren und die Tracks vorab zu laden, um sich nicht zu verlaufen. Die Google-Karte zeigt meine Wanderungen und zwei andere Ausflüge, die ich gemacht habe (insgesamt 118 km) sowie die Gesamtstrecke des GR 221 (orange: 122 km). Meine GPX-Daten können auch herunter geladen werden. Der GR 221 macht teilweise ein paar Umwege und weist Varianten bei der Streckenführung auf, so daß man sich überlegen kann, welche Route man genau gehen will.
Wie sich der Weg als mehrtägige Wanderung bewährt, kann ich nur erahnen und aus dem Gespräch mit einem Wanderer schließen. Selbst jetzt im Winter gab es einige Wanderer, die eine Fernwanderung machten. Für eine Wanderung mit kompletten Gepäck, Zelt und Schlafsack finde ich den Weg aufgrund der Höhenunterschiede und teilweise schon alpinen Trampelpfade eher zu anstrengend. Wenn, dann nur im Frühling oder Spätsommer. Offiziell ist das campieren im Freien und Feuermachen verboten. Dennoch sieht man viele Lagerplätze. Meistens handelt es sich um eingeebnete Flächen, die auch mit niedrigen Natursteinmauern abgegrenzt sein können. Ich vermute, es handelt sich um historische Lagerstätten für Köhler, Landarbeiter oder Hirten. Allerdings werden auch neue Plätze aufgebaut, die dann sogar einfache überdachte Hütten und Natursteinöfen bieten. Solange man es also nicht übertreibt und sich benimmt, scheint es toleriert zu werden.

Andratx – Sant Elm
Mit dem Auto fahre ich nach Andratx. Von dort will ich mit dem Bus 102 nach Port Andratx fahren. Allerdings übersehe ich, daß der 26.12. als Feiertag zählt und der Bus nicht wie gewünscht fährt. Also laufe ich gleich los und lege die ersten 4 km auf Asphalt zurück. Ab dem Hafen geht es in die Berge vorbei an den neuen Häusern, die hier auf den Berg geklatscht wurden – mit mal mehr und weniger Stil. Der Weg ist sehr abwechslungsreich, bietet schöne Aussichten aufs Meer und die ersten Höhenmeter. Das Ende ist etwas unkomfortabel sobald man an der Landstraße Ma-10 ankommt. Hier fährt kein Bus und es bleibt nur, entlang der Straße zurück nach Andratx zu laufen. Es ist schon dunkel und ich will nicht trödeln, weshalb ich die asphaltierte Straße wähle. Relativ parallel verläuft etwas unterhalb eine schmale Straße, die vielleicht schöner wäre.

Esporles – Valdemossa
Direkt von Palma geht die Busfahrt mit dem 200er nach Esporles. Der Weg ist teilweise recht steil und schwer zu finden, führt viel durch Steineichenwälder und schöne Landschaft. Valdemossa ist ein Touristenort, der sich herausgeputzt hat – im Sommer vermutlich überlaufen. Von Valdemossa fährt der Bus 210 direkt wieder nach Palma zum Busbahnhof.

Sóller und rund um Port de Sa Calobra/Torrent de Pareis
Seit dem die Maut für den Tunnel zwischen Palma und Sóller abgeschafft wurde, fährt vermutlich keiner mehr über die alte Paßstraße. Dabei ist die Strecke durchaus nett, führt durch Olivenhaine und wer gerne Serpentinen fährt, ist hier genau richtig. Man muß aber auf die zahlreichen Radfahrer aufpassen. Port de Sóller bietet einen kleinen Strand, ist aber (so wie Sóller selbst) nicht überragend sehenswert im Winter mit den vielen geschlossenen Geschäften. Über die Ma-10 geht es nach Nordosten zu den Stauseen und dann über die Ma-2141 nach Norden nach Sa Calobra. In den meisten Reiseführern wird hier jetzt vor den vielen Serpentinen und der engen Straße gewarnt. Wer nicht Autofahren kann, soll es sein lassen - die Straße ist breit genug. Im Sommer wird es aber keinen Spaß machen, denn vermutlich ist vor allem die Straße nach Sa Calobra voll Reisebussen und panischen Schleichern, um die sich dann die Radfahrer schlängeln. Die Aussichten sind wirklich sehenswert. Der Ort selbst besteht ausschließlich aus Restaurants und bietet sonst nichts. Beliebt ist der Ort aber durch den Torrent de Pareis, der hier ins Meer fließt. Über einen Fußweg, der durch zwei kleine Tunnel führt, kommt man zum Kiesstrand, der in der tief eingeschnittenen Schlucht liegt. Läuft man die Schlucht etwas Flußaufwärts, kann man den sehr verborgenen Pfad erklimmen. Es geht steil aufwärts und man hat einen schönen Blick in die Schlucht. Der Weg ist so gut wie nicht zu erkennen, wird aber durch erstaunlich viele Steinmännchen markiert, die aber auch nicht immer ausreichen und teilweise auch in falsche Richtungen führen können.

Valdemossa – Deja
Mit dem Auto geht es nach Valdemossa. Von dort wird der Weg von Vorgestern fortgesetzt. Es geht auf einem breiten Weg bequem aufwärts bis zur Baumgrenze. Ab hier ist der Weg durch das Felsenfeld etwas schwerer zu finden und zu gehen. Dafür gibt es nahe dem Gipfel (ca. 940 m) eine gute Fernsicht, die bei klarer Sicht bis nach Palma reicht. Der weitere Weg besteht fast nur aus einem steilen, anstrengenden Abstieg bis Deja durch Steineichenwälder und aufgegebene Olivenhaine. Ab Deja könnte man schon zurück fahren aber ich beschließe weiter zu gehen. Ab hier ist der Weg gut markiert und führt anfangs vorbei an Johannisbrotbäumen viel auf Waldwegen auf und ab. Bei Can Bleda trifft man auf die Ma-10 an der eine Bushaltestelle und ein Restaurant liegen. Hier wollte ich auf den Bus warten. Leider hat das Lokal im Winter geschlossen. Es wird dunkel und kalt und ich laufe die Straße zurück Richtung Deja. Richtung Sóller wäre sinnvoller gewesen. An der zweiten Haltestelle bei Llucalari warte ich in der Dunkelheit und hoffe, daß der Bus auch kommt – was er macht und mich nach Valdemossa zurück bringt.

Estellencs – Esporles
Weil die Busverbindungen am Sonntag nicht passten, habe ich gestern Palma besichtigt und fahre erst heute mit dem Auto nach Esporles. Von dort geht es mit dem Bus 200 weiter nach Estellencs. Obwohl der Bus von Palma kommend den Zielort Estellencs anzeigt, endet er hier in Esporles. Wie sich herausstellt (die Busfahrer konnten meistens ganz brauchbar Englisch), wird einfach der Bus gewechselt und es geht mit einem kleineren Modell nahtlos weiter. Wer von Palma kommt, muß also umsteigen. Der gut markierte Weg weist anfangs eine geringe Steigung auf und schlängelt sich parallel zur Ma-10 meist auf Waldwegen mit schönen Blicken aufs Mittelmeer die Berghänge entlang. Vor Banyalbufar kommt ein giftiger Abstieg und nach dem Ort geht es zäh auf Asphalt bergauf. Das hätte ich mir sparen können: vor dem Abstieg gab es eine Kreuzung, an der man den GR 221 verlassen hätte und Richtung Esporles gehen können, um diese Anstrengung zu vermeiden, die auch landschaftlich nichts bringt. Das Ende des Weges führt viel über grobe Natursteinwege, die etwas an alte Römerstraßen erinnern und nicht immer bequem zu laufen sind. Silvester begebe ich mich zur öffentlichen Partymeile in der Innenstadt. Auf dem mit Lichtern effektvoll geschmückten Paseo del Borne spielt eine Band, die Leute sind gut gelaunt, teilweise kostümiert und um Mitternacht wird der für Spanien obligatorische Uhrenturm der Puerta del Sol auf eine eine Videowand projiziert, zu deren zwölf Glockenschlägen zwölf Weintrauben verzehrt werden, um im neuen Jahr Glück zu haben.

Embassament de Cúber – Lluc
Die nächsten zwei Tage geht es durch die höheren Berge. Auf den höchsten Gipfel, den Puig Major kommt man sowieso nicht, weil das Sperrgebiet ist. Die Radarstation dort ist aber oft zu sehen. Zuerst fahre ich zum Stausee und parke dort an der Ma-10. Man kann hier auch mit dem Bus 354 von Sóller hinfahren. Eine ganze Weile führt der Weg eben parallel zu einer Kanalrinne und man hat schöne Ausblicke auf die Berge um den Embassament del Gorg Blau. Sobald man abzweigt, geht es aufwärts Richtung Paß. Zuerst durch mit Moos und Flechten bewachsene Steineichenwälder, die von Kiefern abgelöst werden, bevor man an die Baumgrenze kommt. Der Weg ist hier stark durch herabstürzendes Wasser ausgespült und weist im nächsten Abschnitt alpinen Charakter auf. Am Coll des Prat (1205 m) hat man einen weiten Blick bis zum Marschland und der Bucht bei Alcúdia. Hinüber geht es zu zwei weiteren Pässen, bevor es steil auf einem angelegten Steinweg bergab geht und man im Wallfahrtsort Santuari de Santa Maria de Lluc ankommt. Die größe des Parkplatzes lässt erahnen, daß es hier in der Saison ganz und gar nicht beschaulich zugehen wird. Eigentlich soll hier der Bus 330 nach Inca abfahren. Aber weder der nach dem Plan für Wochenende und Feiertage, noch dem für Werktage erscheint. So stehe ich etwas frustriert in der Dunkelheit und warte auf das Taxi, daß ich mir im Restaurant habe bestellen lassen. Ich bin nicht sicher, daß es wirklich kommt aber nach 30 Minuten ist es da und der Fahrer bringt mich für € 30,- nach Inca zum Bahnhof (Estació) von wo ich mit dem schnaufenden, rüttelnden Zug in 50 Minuten nach Palma zurück zuckele.

Sóller - Embassament de Cúber
Mit dem Bus 211, der stündlich fährt, soll es nach Sóller gehen. Als ich am Bahnhof knapp vor der Abfahrt ankomme, steht eine lange Schlange vor dem Bus und der ist schon voll. Also muß ich jetzt noch eine Stunde hier rumsitzen und bin frustriert angesichts der unnötigen Verzögerung und weil ich eh schon eine Stunde später dran bin, als eigentlich sinnvoll. Auch beim nächsten Bus das gleiche Spiel: doppelt so viele Passagiere, wie Platz finden. Wie sieht das erst im Sommer aus? Ist es Zufall, daß das Busunternehmen zu Arriva gehört, die eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Bahn ist, die auch nicht für Service und Qualität steht? Auf so einen Andrang muß ein Unternehmen doch reagieren und zusätzliche Fahrzeuge einsetzen oder den Fahrplan enger takten.
In Sóller führt der Wanderweg über den zentralen Platz und macht dann einen Schlenker nach Osten. Den kann man sich getrost sparen und gleich nach Westen gehen. Sobald der eigentliche Wanderweg zwischen den Gipfeln hindurch anfängt, geht es ständig von fast Meeresniveau auf einem gut gebauten und gut zu laufenden Natursteinweg durch die eng beieinander stehenden Berge hinauf. Immer durch gepflegte Olivenhaine, die von endlos vielen Trockensteinmauern begrenzt sind. Leider ist das Flußbett derzeit trocken – Wasser würde die schöne Landschaft weiter aufwerten und für Erfrischung im Sommer sorgen. Weiter oben führt der Bach dann noch Wasser. Auf dem Weg kommen einem viele Gruppen entgegen. Anscheinend fahren diese mit dem Bus bis zum Stausee (wo mein Auto noch steht) und wandern dann die Strecke, die in diese Richtung dann ausschließlich bergab führt. Im Sommer dürfte hier Hochbetrieb herrschen. Nachdem man den ersten Paß erreicht hat, geht es noch etwas aufwärts, wobei man auf dem Forstweg bleiben kann, der zwar etwas länger ist aber besser zu gehen ist, als der schmale Trampelpfad der hier den GR 221 bildet. Ab dem Coll de L’Offre (ca. 870 m) führt der Weg eben parallel zum Coma de Son Torrella. Es ist ziemlich windig aber die Aussichten sind schön und das Ziel, der Stausee, ist fast zum greifen nah aber vor ihm liegt noch langgezogene Hochebene. Bei der Abfahrt mit dem Auto nach Sóller wird einem die Kletterleistung des Tages noch einmal bewußt vor Augen geführt.

Südküste
Zum Ausklang soll es heute eine einfache Strecke werden, die zudem eine gänzlich andere Landschaft bietet: Entlang der (windigen) Steilküste im Süden zu zwei Buchten. Auch diese werden als Geheimtipps gehandelt, werden es aber mit Sicherheit nicht sein. Die Fahrt mit dem Auto ist wenig reizvoll. Allerdings wird es im Frühling zur Mandelblüte herrlich sein, hier durch das flache Land zu fahren. Bei Cala Llombards stehen hauptsächlich neuere Einfamilienhäuser. Entlang der Küste gibt es zahlreiche Trampelpfade durch die vom Wind geformten Haine aus Wacholderbüschen, wildem Lavendel und anderen mediterranen Pflanzen. Der Blick auf die Küste ist beeindruckend und abwechslungsreich. Die erste Bucht Caló des Moro mit feinem Sandstrand lasse ich erst einmal links liegen und schaue sie von oben an, um weiter bis zur Cala s’Almunia zu kommen. Hier gibt es ein paar kleine Fischerhäuschen und es sieht ohne Menschenmassen wirklich romantisch aus. Der etwas windende Weg führt teilweise durch enges Gestrüpp bis zur Caló des Marmols. Auch hier liegt der schmale, flach abfallende Sandstrand zwischen zwei Felswänden, bietet aber etwas mehr Tiefe. Zurück kann man den gleichen Weg nehmen oder etwas variieren. Aber zum Abschluß steht noch die erste Bucht an, die ich zuerst ausgelassen habe. Weil die Klippe gut von nahen Straßen erreichbar ist, tummeln sich hier auch jetzt zahlreiche Besucher, die die schöne Landschaft genießen.

Nach zehn Tagen kann ich sagen: Ja, Malle bietet viel mehr als Strand und Eimersaufen. Wer auf mediterrane Landschaft steht, ein paar Höhenmeter beim wandern mag und eventuell sogar auf der Suche nach einer Fernwanderung ist, ist hier gut aufgehoben.